Bei den Bremern herrscht Aufbruchstimmung. Vor allem Außenverteidiger Sebastian Boenisch treibt es momentan weg von der Weser. Der 25-Jährige steht mittlerweile kurz vor einem Wechsel zum VFB Stuttgart. Offenbar hat sich der Pole mit den Schwaben schon auf einen Dreijahresvertrag geeinigt. „Ich habe Kontakt zum VfB. Stuttgart ist ein interessanter Verein, spielt international. Aber noch ist nichts unterschrieben“, so Boenisch.
Wahrscheinlich ist es aber nur noch eine Frage der Zeit. Im Moment befindet sich der Verteidiger nämlich mit der polnischen Nationalmannschaft im Trainingslager in Warschau. Folglich kann beim VFB weder der Medizincheck noch die Vertragsunterschrift geleistet werden. Laut aktueller Informationen sollen diese Formalien allerdings noch vor dem Eröffnungsspiel der EM am Freitag gegen Griechenland erfolgen.
Boenisch kam 2006 für rund 3,5 Millionen Euro vom FC Schalke 04 nach Bremen, nun wechselt er ablösefrei nach Stuttgart. Bremen hatte den 25-Jährigen eigentlich fest für die rechte Seite in der Verteidigung eingeplant, jedoch muss Manager Klaus Allofs nun kurzfristig umstrukturieren. Heißt im Klartext: Ein neuer Rechtsverteidiger muss her. Mit Vasilios Torosidis ist auch bereits der erste Kandidat ins Visier der Grün-Weißen geraten. Zufällig waren auch die Stuttgarter zuletzt am 26-Jährigen von Olympiakos Piräus dran.
Bereits im Winter wurde über eine Verpflichtung des Griechen nachgedacht, nun werden diese Gedanken immer konkreter. Der große Vorteil des griechischen Nationalspielers ist seine Flexibilität. Er kann nicht nur wie Bönisch auf der rechten Seite, sondern auch noch auf der linken Abwehrseite sowie im Defensiven Mittelfeld spielen. Für die verletzungsanfälligen Hanseaten wäre ein solcher Allrounder Gold wert.
Torosidis hat zwar noch einen Vertrag bis 2013, jedoch hält er selbst einen Abschied für eine Ablöse von rund 2 Millionen Euro nicht für unwahrscheinlich: „Irgendwann denkt man an einen Wechsel ins Ausland. Und die Zeit ist gekommen. Wenn ein gutes Angebot kommt, werde ich gehen“, so der 25-Jährige.
In Bremen hätte er jedenfalls schonmal einen Freund. Nationalmannschaftskollege Sokratis ist ebenfalls Verteidiger bei den Hanseaten. Womöglich hat er intern auch schon etwas Werbung für seinen Landsmann gemacht. In einem Interview äußerte er sich jedenfalls schon vorsichtig optimistisch: „Ich würde mich freuen, wenn ich in Bremen noch einen Landsmann an meiner Seite hätte.“