Zlatko Junuzovic wählte große Worte, um deutlich zu machen, an welch entscheidendem Schritt in seiner Laufbahn der Österreicher sich selbst sieht. Das nächste Arbeitspapier sei der „wichtigste Vertrag meiner Karriere“, so der Mittelfeldspieler von Werder Bremen, dessen gegenwärtiger Kontrakt am 30. Juni ausläuft. Der 27-Jährige hat ein Angebot der Hanseaten auf dem Tisch, das ihn zum Topverdiener an der Weser machen würde. Zudem winkt ab Sommer die Kapitänsbinde. Doch die Zeichen stehen nicht auf Verlängerung, sondern eher noch auf Abschied im Winter.
Trabzonspor angeblich mit sehr gutem Angebot
Aber der Reihe nach: Eigentlich wollte der Österreicher bis Mitte Februar Klarheit haben. Dies würde einen Wechsel im Winter ausschließen. Nur sagte Junuzovic jüngst in der „Bild“, er habe einige Offerten auf dem Tisch, ein paar davon seien interessant, „doch das ist geheim“. Dabei hat er die Rechnung allerdings ohne die türkischen Medien gemacht. Diese registrierten ganz genau, dass Trabzonspor den Transfer von Tolgay Arslan hatte platzen lassen. Statt in Hamburg beim HSV war die Delegation in Bremen, um mit dem 27-Jährigen zu verhandeln.
Angeblich bietet der türkische Klub den Hanseaten drei Millionen Euro Ablöse sowie Bonuszahlungen an, um einen sofortigen Wechsel zu ermöglichen. Gesetzt den Fall, diese Zahlen aus der chronisch unzuverlässigen türkischen Presse stimmen: Kann das finanzschwache Bremen auf eine solche Summe verzichten, um den Österreicher im Sommer ohne Ablöse gehen zu lassen? In einem solchen Fall müsste Manager Thomas Eichin wohl schon passenden Ersatz an der Hand haben, der Werder im Abstiegskampf helfen könnte. Dies allein wäre schwer genug, doch die Mannschaft hätte dann auch ohne den neuen Spieler die komplette Vorbereitung bestritten. Eigentlich gibt es nur einen Mann, der sofort die Rolle von Junuzovic in der Mannschaft einnehmen und mit Werder aufgrund früherer Erfahrungen sehr schnell sehr gut spielen könnte: Aaron Hunt. Doch den wird der VfL Wolfsburg sicher nicht für ein Taschengeld an die Weser ziehen lassen. Die Situation ist vertrackt.