Die Nachricht kam am 1. April und war doch kein Aprilscherz. Werder Bremen verkauft Stürmer Davie Selke im Sommer an RB Leipzig, das dann möglicherweise noch in der zweiten Liga spielt. Als Ablöse fließen mindestens acht Millionen Euro. Weitere zwei könnten erfolgsabhängig (z.B. Aufstieg Leipzig, Selke wird A-Nationalspieler) dazu kommen. Der Vertrag des Spielers an der Weser lief noch bis 2018. Tatsächlich war er erst zu Beginn der Saison verlängert worden. In Anbetracht des Transfers verhielt sich der Spieler Werder gegenüber mit der Unterschrift sehr fair. Tatsächlich gab es von Selke allerdings noch vor wenigen Monaten heiße Treuebekundungen. Allerdings war Leipzig bereit, Selkes Gehalt auf 1,5 Millionen Euro. Gegenüber den Bezügen bei Werder, die bei 720.000 Euro lagen, ist das mehr eine Verdopplung.
Einigkeit schon seit der Winterpause
Werder-Manager Thomas Eichin leistete sich einen charmanten Freudschen-Fehler im Rahmen der Pressekonferenz, auf welcher er den Wechsel des Spielers bestätigt. RB steht offiziell für Rasen Ballsport. Tatsächlich sprach der Hanseat jedoch durchgehend von Red Bull. Der Getränkekonzern ist der faktische Besitzer von Leipzig und bezahlt die Ablöse. Eichin gab im Rahmen der PK einen weiteren spannenden Fakt preis: Tatsächlich waren sich die beiden Klubs bereits seit der Winterpause einig. Man wollte die offizielle Verkündigung allerdings so weit wie möglich nach hinten ziehen, um Unruhe zu vermeiden. Idealerweise hätte der Deal erst im Sommer bekanntgegeben werden sollen. Dies wurde allerdings dadurch hinfällig, dass eine Leipziger Zeitung sehr detailliert die Informationen des Geschäfts abdruckte und die Vereine damit zum Handeln zwang.
Wer kommt als Ersatz?
Werder wird einen Teil der Ablöse sicherlich verwenden, um Löcher im Etat zu beschaffen. Allerdings kündigte Eichin ebenfalls an, dass man die Millionen nutzen werde, um Ersatz zu beschaffen. Laut „Bild“ steht Anthony Ujah vom 1. FC Köln ganz oben auf der Wunschliste. Der „kicker“ widerspricht: Marc Uth von Heerenveen soll es tatsächlich sein. Werder-Coach Viktor Skripnik hat laut Eichin allerdings einen anderen Wunsch geäußert: Oberste Priorität solle nun die Vertragsverlängerung von Franco di Santo haben. Dem wird wohl kein Werder-Fan widersprechen.