Werder Bremen hat Geschäftsjahr 2014/15 mit einem dicken Minus in der Bilanz abgeschlossen. Die Hanseaten verzeichneten einen Verlust von 5,9 Millionen Euro. Es ist das vierte Jahr in Folge, in dem Werder nicht kostendeckend arbeiten kann. Das Eigenkapital der Bremer ist von einstmals stolzen 35 Millionen Euro auf nur noch zwei Millionen abgeschmolzen. Dass es überhaupt noch da ist, überrascht. Insgesamt sind die Zahlen besser als erwartet. Und Werder hat die Hoffnung, dass man nun endlich wieder schwarze Zahlen schreiben kann.
Verlust deutlich kleiner als im Vorjahr
Die 5,9 Millionen Euro Minus fallen deutlich kleiner als die 10,1 Millionen Euro von einem Jahr zuvor aus. Der Grund ist vor allem die Umsatzsteigerung: Werder konnte 103,6 Millionen Euro einnehmen. Für das Geschäftsjahr 2013/14 standen noch 95,9 Millionen Euro im Feld für die Umsätze. In allen relevanten Bereichen (Transfers, Werbung, etc.) steigerten sich die Hanseaten. Die Verluste wären sogar noch kleiner ausgefallen, wenn es nicht die Einmalzahlungen als Abfindungen an den entlassenen Trainer Robin Dutt, seinen Trainerstab sowie diverse Spieler gegeben hätte. Schon allein diese Zahlen hätten Bremen nahe an die Null gebracht.
Filbry sieht Werder auf dem Weg
Werders oberster Geschäftsführer Klaus Filbry, der auch der Herr über die Finanzen der Bremer ist, sieht seinen Klub auf dem Weg. Man sei „zwar noch nicht ganz dort, wo wir hinwollen“, allerdings habe man das „Ziel unmittelbar vor den Augen“. Entsprechend werde man nun auch den letzten Teil des Weges „konsequent durchziehen“. Man biege „bei der Konsolidierung mit Augenmaß auf die Zielgerade“ ein. Man habe gute Chancen, jetzt einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. Man habe die Balance aus Wettbewerbsfähigkeit, „gesellschaftlicher Verantwortung und effizienter Ausgabenpolitik“ gefunden. Was ein Abstieg für die Zahlen bedeuten würde, sagte Filbry dabei allerdings nicht. Die Fans waren zufrieden: Nach der Hauptversammlung der Bremer, auf denen die Zahlen vorgestellt wurden, diskutierte kaum ein Grün-Weißer über diese. Vielmehr machten sich die Fans über die tatsächlich ziemlich amateurhafte Präsentation ihres Klubchefs lustig.