Verletzungssorgen: Müssen die „Avengers“ Werder retten?

Sportlich war das Spiel bei Union Berlin eine Befreiung für Werder Bremen und dies gleich in doppelter Hinsicht. Erstens schafften die Hanseaten durch das 2:1 ihren zweiten Saisonsieg und sind damit endgültig in der neuen Spielzeit angekommen. Zweitens fielen gleich zehn Spieler verletzt aus, von denen mindestens acht in die Stammmannschaft gehören. Es reichte trotzdem zu den drei Punkten, was für den zweiten Anzug der Norddeutschen spricht. Gegen den nächsten Gegner RB Leipzig könnte die Personalsituation allerdings noch schlechter sein. Schließlich fehlt Nuri Sahin aufgrund der gelb-roten Karte gegen Union. Coach Florian Kohfeldt beschwört deshalb augenzwinkernd die Avengers als Retter – in der Werder Bremen Special Edition.

Müssen Baumann, Borowski und Fritz ran?

Im Hintergrund würden Frank Baumann (Manager der Bremer), Tim Borowski (einer von Kohfeldts Co-Trainern) und Clemens Fritz (Management-Trainee bei Werder) bereits wieder trainieren, scherzt der 36-Jährige. Er sehe es bereits vor sich: Die Avengers, so Kohfeldt grinsend weiter. Die Werder Bremen-Homepage fügt treffend an, dass der Titel des letzten Kinohits dann ebenfalls passend wäre. Diese Spieler hätten dann ihr persönliches „Endgame“. Tatsächlich ließe sich die Liste der Werder-Avengers sogar noch erweitern. Marco Bode als Aufsichtsratsvorsitzender der Bremer könnte beispielsweise auch ein Überraschungs-Comeback geben.

Hoffnung auf Rückkehrer

Zurück in der Realität hofft Kohfeldt auf einige Rückkehrer gegen Leipzig. Die besten Chancen bestehen bei Milot Rashica, der bereits wieder mit der Mannschaft trainiert. Der ist allerdings kein Mann für das defensive Mittelfeld und hier brennt es nach Sahins Sperre lichterloh. Gegen Berlin musste Claudio Pizarro (!) zeitweilig auf der Sechs ran. Die Werder-Legende könne „schließlich alles“, so der schmunzelnde Kohfeldt. Etwas ernster fügt der 36-Jährige an, dass es „geil“ sei, Pizarro zu trainieren, aber ihn ins defensive Mittelfeld zu stellen, „na ja.“ Tatsächlich könnte Philipp Bargfrede zum Retter in der Not werden. Werders etatmäßiger Sechser soll in dieser Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Er fiel allerdings Monate aus und hat bekanntlich eine ernste Verletzungshistorie hinter sich. Kohfeldt würde ihn lieber nicht bringen. Allerdings stellt sich dann die Frage nach den Alternativen, wenn es nicht doch die Avengers richten sollen.

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