Eine Sache ist nach der katastrophalen Hinrunde des SV Werder Bremen unbestritten: Florian Kohfeldts Ruf als Wundertrainer hat gelitten. Seine Mannschaft baute im Herbst zunehmend ab, obwohl einige verletzte Spieler zurückkehrten. Die Verantwortlichen der Bremer schenken ihm dennoch weiterhin ihr Vertrauen. Warum dies so ist, zeigt das Beispiel von Mirko Slomka. Der vor einiger Zeit bei Hannover 96 entlassene Trainer besucht derzeit das Übungscamp der Norddeutschen auf Mallorca und ist voll des Lobes über seinen Kollegen. Kohfeldt sei „inspirierend“, schwärmt Slomka.
Slomka gefällt Kohfeldts „intensives, emotionales Coaching“
Der 37-Jährige habe ein „klares Auftreten“, ein „intensives, aktives, emotionales Coaching“ und dies nicht nur während der Spiele, sondern auch jetzt im Training, lobt Slomka. Das Werder-Trainingslager sei deshalb der richtige Ort, um im Fußball auf Ballhöhe zu bleiben und sich mit einem sehr talentierten Kollegen austauschen zu können, schildert der 52-Jährige seine Entscheidungsgründe, weshalb er ausgerechnet das Trainingslager des Siebzehnten besucht und nicht beispielsweise bei RB Leipzig Julian Nagelsmann über die Schulter schaut.
Kohfeldt hat sich nicht verändert
Slomka findet, dass sich Kohfeldt in der Krise nicht verändert habe. Dies attestiert auch der „kicker“ dem Trainer der Bremer. Dieser wirke nach wie vor wie ein Mann, der Lösungen anbieten könne und nicht selbst suche. Er lobe weiterhin mehr als er kritisiere. Wo andere Trainer wohl schon Nervenbündel wären, scheine Kohfeldt zumindest rein äußerlich nicht von der Krise verändert worden zu sein. Dies sei bereits in der Horrorwoche am Ende der Hinrunde zu sehen gewesen. Er sei äußerlich souverän aufgetreten und habe sich inhaltlich strukturiert geäußert.
Der „kicker“ schließt allerdings mit dem richtigen Gedanken: Ob dies reiche und Werder unter Kohfeldt den rettenden Hafen erreichen könne, bleibe abzuwarten.