Trainingsaufnahme: SV Werder vs. Bremen

Die meisten Bundesligisten haben das Mannschaftstraining wieder aufgenommen. Sie wollen so fit für die angepeilte Wiederaufnahme der Saison im Mai werden. Trainiert wird in Kleingruppen. Dabei befolgen die Teams strenge Sicherheits- und Hygienevorschriften. Auf Zweikämpfe wird beispielsweise verzichtet. Eigentlich wollte auch der SV Werder Bremen den Trainingsbetrieb wieder aufnehmen. Doch offenbar macht der Stadtstaat einen Strich durch die Rechnung. Dies brachte den sonst sehr ruhigen Frank Baumann zur Weißglut.

Baumann fühlt Werder „öffentlich bloßgestellt“

Werder hatte die Wiederaufnahme des Trainings in zwei Gruppen zu je zehn Spielern beantragt. Dies ist in etwa mit dem identisch, wie alle anderen Vereine der Bundesliga arbeiten. Das Land Bremen reagierte in Person von Innensenator Ulrich Mäurer skeptisch. Dieser machte Werders Antrag öffentlich, kritisierte, dass der Profi-Fußball eine Sonderbehandlung verlange und sprach von einem falschen Signal an die breite Öffentlichkeit.

Manager Baumann sieht seinen Klub durch das Verhalten des Politikers „öffentlich bloßgestellt.“ Zudem könne durch Mäurers Aussage der Eindruck entstehen, dass der Verein die Krise nicht ernst nehme und die Gesundheit der Allgemeinheit riskiere. Dies sei „nachweislich falsch.“ Der Politiker habe nur einen kleinen Teil des mehrseitigen Antrags öffentlich vorgelesen und Dinge behauptet, die so nicht stimmten, schimpft Baumann. Das Ganze sei ohne jede Abstimmung mit dem Verein geschehen. Mäurer riskiere durch seine Haltung, dass ein wichtiges Bremer Unternehmen und damit Hunderte Arbeitsplätze verloren gingen.

Baumann: Werder will keinen Sonderweg, sondern sucht nach Lösungen

Die anderen Bundesligisten sind bei ihren Landesregierungen mit dem Hinweis des Rechts auf Berufsausübung auf offene Ohren gestoßen. Werder versucht es ähnlich. Die Hanseaten wünschten sich keinen Sonderweg, erläutert Baumann. Vielmehr suche der Verein nach Lösungen, um seiner Tätigkeit nachgehen zu können – so wie es beispielsweise auch in der Baubranche der Fall sei. Offiziell abgelehnt hat Mäurer den Antrag übrigens noch nicht – doch lassen seine Äußerungen nichts Gutes für den SV Werder hoffen.

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