Werder Bremen hat mit vier Wochen Verspätung das Halbfinale des DFB-Pokals erreicht. Die Hanseaten setzten sich im Nachholspiel der Runde der letzten Acht bei Jahn Regensburg mit 1:0 durch. Die Verschiebung war aufgrund zahlreicher Corona-Fälle im Kader des Gastgebers nötig geworden. Dieser hatte sich in den vorherigen Runden den Ruf eines Pokalschrecks erworben. Die Norddeutschen wären beinahe ebenfalls in den zweifelhaften Genuss gekommen, sich davon überzeugen zu dürfen, dass dieser durchaus verdient ist.
Spielbericht: Ausgerechnet Osako schießt das goldene Tor
Jahn bot den Bremern von Beginn an einen harten Kampf. Werder nahm diesen allerdings seinerseits an und stand insbesondere in der Defensive sehr gut. Hervorzuheben ist hier insbesondere Kapitän Niklas Moisander, der den kurzfristig ausgefallenen Ömer Toprak ersetzen musste. Der 35-Jährige organisierte und arbeitete in den Zweikämpfen wie zu seinen besten Tagen. Dies alles hatte allerdings den bedauernswerten Effekt, dass der Unterhaltungsfaktor im ersten Durchgang etwa dem eines halbvollen Topfes gefüllt mit Blumenerde entsprach.
Nach der Pause wurde es deutlich besser. Werder und Jahn hatten im Wechsel einige gute Gelegenheiten – viel besser als alles, was es im ersten Durchgang zu bestaunen gab. Die Bremer übernahmen zunehmend das Kommando. Es zahlte sich aus. Marko Friedl konnte Yuya Osako mit einem langen Ball wunderschön freispielen. Der Japaner drehte sich und versenkte per Volleyschuss (52. Minute). Ausgerechnet das Sorgenkind der Bremer traf, das bei vielen Fans längst keinen Kredit mehr hatte.
Osako hätte sogar noch das 2:0 nachlegen können, aber vergab. Einige Bremer taten es ihm gleich. Regensburg kam auf diese Weise noch einmal auf und vergab insbesondere in der Schlussphase einige erstklassige Chancen zum Ausgleich. Unverdient wäre das 1:1 nicht gewesen. Werder gewann die Torschuss-Statistik nur mit 16:13. 52 Prozent der Zweikämpfe gingen an Jahn. Bei den Norddeutschen wird dies aber niemand mehr interessieren. Hier wartet nun Leipzig – sowohl als nächster Gegner in der Liga wie auch im Pokal.