Werder Bremen hat am Deadline Day 2018 Nuri Sahin von Borussia Dortmund verpflichtet und setzt damit zum Abschluss nochmal ein Ausrufezeichen. Für zwei Jahre bindet sich der ehemalige Deutsche Meister und Pokalsieger an den SVW und kostet keine Ablöse – der Vertrag mit dem BVB wurde aufgelöst. Zuvor hat nicht vieles auf diesen Übarrschungs-Coup hingedeutet. Am Donnerstag lud Werder zur Pressekonferenz ein und natürlich stand auch Manager Frank Baumann den Sportjournalisten Frage und Antwort. Ob es noch Verstärkungen geben würde, sollte Baumann beantworten. „Auf der Kaufseite wird nichts mehr passieren, wir sind mit dem Kader so zufrieden“, entgegnete Werders Manager. Aber da war der Transfer von Sahin hinter den Kulissen schon sehr weit fortgeschritten. Am Deadline Day ist der Mittelfeldmotor schließlich in Bremen angekommen, hat seinen Medizincheck bestanden und anschließend seinen neuen Vertrag unterschrieben.
Sahin: In Dortmund nicht mehr gebraucht
Der ehemalige türkische Nationalspieler wird bei Borussia Dortmund einfach nicht mehr gebraucht und durfte sich seinen neuen Verein quasi selber aussuchen. Dortmund hat im Mittelfeld ein Überangebot. Der von Werder gekommene Thomas Delaney, Axel Witsel, Julian Weigl, Mahmoud Dahoud und Mario Götze stehen für die zentralen Positionen zur Verfügung. Auch Sebastian Rode, der ebenfalls auf der Sechs spielen kann, steht auf dem Abstellgleis und hat keine Chance auf Einsätze. Sahin hat jedoch den Anspruch zu spielen und musste sich somit von seinem Herzensverein verabschieden. Mit Dortmund hat er fast alles gewonnen – deutscher Meister, DFB-Pokalsieger und der Einzug in das Champions-League-Finale stehen in seiner Vita. Außerdem ist Sahin der jüngste Bundesliga-Profi aller Zeiten (16 Jahre, elf Monate und zwei Tage) sowie der jüngste Torschütze in der Belle Etage des deutschen Fußballs (17 Jahre und 82 Tage).
Nach dem Gewinn seiner ersten Meisterschaft hat Sahin den ganz großen Sprung versucht und ist für 10 Millionen Euro zu Real Madrid gewechselt. Unter Jose Mourinho kam er jedoch nur auf vier Einsätze und wurde an den FC Liverpool verliehen, wo es auch nicht viel besser lief. Nach sieben Einsätzen in der Liga ging es in der Winterpause 2013 zurück nach Dortmund, wo er bis diesen Sommer aktiv war.